Am 08.03., dem Internationalen Frauentag, hat sich die Frauenberatungsstelle Duisburg viel vorgenommen: am Vormittag startet in Zusammenarbeit mit Pro Familia Duisburg ein Workshop für Mädchen der 7. Jahrgangsstufe der Gesamtschule Süd. Dabei geht es neben Themen wie dem weiblichen Körper, Sexualität und Verhütung auch um gesunde vs. toxische Partnerschaften, Grenzüberschreitungen und verschiedene Formen von Gewalt. „Unser Ziel ist es, den Mädchen ein Bild von gleichberechtigten respektvollen Beziehungen auf Augenhöhe zu vermitteln“, so Anika Walther von der Frauenberatungsstelle. Auf der Suche nach Lösungen werden die Schülerinnen auf eine Rallye geschickt, denn Spaß und Aktivität sollen an so einem Tag natürlich nicht fehlen.
Spaß und Aktivität sind auch bei dem Abendprogramm dabei, wenn die insgesamt 4 Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle durch die Clubs und Kneipen Duisburgs ziehen- diesmal, um auf das Thema Sicherheit beim Feiern aufmerksam zu machen.
Ob K.O. – Tropfen im Glas, sexuelle Übergriffe oder nächtliche Überfälle auf dem Nachhauseweg: statistisch sind es überwiegend Frauen und junge Mädchen, die sich vor solchen Vorfällen fürchten. „Deshalb ist es uns ein Anliegen, den Frauen ein Gefühl von mehr Sicherheit und Kontrolle mitzugeben“ erklärt Kathrin Knaup. „So bieten auf dem eigenen Handy installierte Apps, die nach Hause begleiten und Kontakte herstellen sowie Taschenalarme oder Infos über K.O.-Tropfen einen guten Schutz und schnelle Hilfe vor Ort.“ Projekte wie „NoAnruf“ klären darüber hinaus als übergriffig empfundene Personen darüber auf, wie sie zukünftig respektvoller auf andere Menschen zugehen können. „Natürlich lassen sich durch die genannten Maßnahmen nicht gänzlich Straftaten verhindern und keine ersetzt in akuten Bedrohungsszenarien den Anruf bei der Polizei“, ergänzt Melanie Lüdtke.
Die extra dafür angefertigten, handlichen Broschüren beschreiben solche Hilfsmöglichkeiten detailliert und werden den Frauen an diesem Abend ausgehändigt. „Besonders gefreut hat uns“ so Diana Determann „dass unsere geplante Aktion auch dieses Jahr wieder einen so guten Anklang bei den Clubs und KneipenbetreiberInnen erhält, die ihre Räumlichkeiten wie auch Toilettentüren gerne für die bunten Plakate der Frauenberatungsstelle zur Verfügung stellen und ihre social media Kanäle für zusätzliche Werbung für dieses wichtige Thema nutzen.“
Denn: sicher und unbeschwert feiern zu können, das ist es, was die Frauenberatungsstelle besonders am Weltfrauentag für möglichst viele Duisburgerinnen erreichen möchte. „Darüber hinaus möchten wir solche Anlässe natürlich auch dazu nutzen, um auf unser breitgefächertes Angebot aufmerksam zu machen“, so Diana Determann weiter: „Dieses umfasst neben Beratungsgesprächen (Clearing, psychosoziale Beratung, Beratung zum Gewaltschutz, zu Stalking, zu sexualisierter Gewalt und Trauma) auch die Präventionsarbeit an sämtlichen Schulformen und Weiterbildungseinrichtungen Duisburgs, die Organisation von Fachtagungen und Projekten, das Angebot eines niedrigschwelligen Frauen-Cafés, Informationsnachmittage mit ehrenamtlich engagierten Rechtsanwältinnen, Stärkungsgruppen für interessierte Frauen und noch so einiges mehr.“ Gerade in Zeiten knapper Kassen und steigender Personalkosten steht es schlecht um die finanzielle Absicherung der Frauenberatungsstelle, die mit einem Stellenanteil von nur 2,5 Stellen für alle Duisburger Frauen und Mädchen ab 16 Jahren da ist. Melanie Lüdtke betont: „Besonders in dieser prekären Lage der Frauenberatungsstelle ist Öffentlichkeitsarbeit so wichtig.“ Daher freut sich die Frauenberatungsstelle Duisburg auf viel Publikum in den Kneipen und einen schönen erfolgreichen Weltfrauentag.