Aktion zum Weltfrauentag 2022 in Duisburg

Den Weltfrauentag 2022 nehmen die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in Verbindung mit der Bundespolizei, SOLWODI Duisburg und die Frauenberatungsstelle aus Duisburg zum Anlass mit einer Öffentlichkeitsaktion im Duisburger Hauptbahnhof auf das Thema ‚Häusliche Gewalt‘ aufmerksam zu machen.

Mit vier aufgestellten Häusern aus Pappe werden Wohnräume von Frauen dargestellt. Das vierte Haus ist mit Polizeiabsperrband deutlich gekennzeichnet. „Das vierte Haus symbolisiert die häusliche Gewalt, die in Deutschland jede vierte Frau in ihrem Leben erlebt“, erläutert Melanie Lüdtke von der Frauenberatungsstelle die Aktion. „Es ist uns wichtig den Passant:innen zu vermitteln, dass häusliche Gewalt in jeder Gesellschaftsschicht stattfindet und sie jeder Frau widerfahren kann“, ergänzt Eva Skoczynski von SOLWODI Duisburg. Um diese Situation zu verdeutlichen, haben sich die Initiatorinnen für 4 identische Häuser entschieden. Mit dieser Idee wollen sie verdeutlichen, dass Frauen, die Gewalt in den eigenen vier Wänden erfahren, nicht alleine sind und sie den Mut finden sollen sich Unterstützung und Hilfe zu holen. „Bei vielen Frauen, die häusliche Gewalt über Jahre erleben, ist die Scham über ihre Situation so groß, dass sie schweigen“, berichtet Anika Walther von der Frauenberatungsstelle Duisburg. Mit ihrer Aktion wollen die Einrichtungen deutlich zeigen, dass häusliche Gewalt nicht ein Privatschicksal ist, sondern ein Thema, das in die Öffentlichkeit gehört. Auch in Duisburg zeigen die Zahlen, dass häusliche Gewalt unvermindert stattfindet. „In den letzten Jahren sind die Fallzahlen fast konstant“, berichtet Susanne Thelen, Kriminalhauptkommissarin von Duisburg, „so gab es durchschnittlich 1000 Einsätze wegen häuslicher Gewalt pro Jahr, aber wir vermuten eine deutlich höhere Dunkelziffer.“

Eine repräsentative Studie der Europäischen Grundrechteagentur ergab, dass 22% aller Frauen zwischen 18 und 74 Jahren körperliche und/oder sexuelle Gewalt in der Partnerschaft erfahren. Alarmierend war das Ergebnis, dass 60% der weiblichen Opfer nicht zur Polizei gehen und auch keine Einrichtung der Hilfe aufsuchen.

Diese Zahlen präsentieren natürlich nur die Spitze des Eisbergs. Sowohl bei Polizeieinsätzen als auch in Beratungsgesprächen wird immer wieder deutlich, dass es bereits vorher zur häuslichen Gewalt kam.

Für die Akteurinnen ist es darüber hinaus wichtig, über das aufgestellte Gewaltbarometer mit Passant:innen ins Gespräch zu kommen. Für die Frauenberatungsstelle Duisburg ist diese Auseinandersetzung ein wesentlicher Bestandteil ihrer Präventionsarbeit. „Partnerschaftsgewalt existiert nicht nur in Form von körperlichen Übergriffen, sondern auch in Form von massiven verbalen Bedrohungen und Demütigungen oder in Form von finanzieller Gewalt“, erläutert Frau Lüdtke. Michael Kuchta von der Bundespolizei ergänzt: „In Gewaltsituationen außerhalb der eigenen vier Wände, beispielsweise hier vor Ort in den Bahnhöfen oder beim Reisen mit der Bahn sind natürlich auch wir Ansprechpartner.“ Frau Thelen von der Kriminalpolizei stellt klar: „Es reichen verbalen Bedrohungen. Nach dem Gewaltschutzgesetz wird auch in diesen Fällen das Opfer unterstützt.“

 

Frauenberatungsstelle Duisburg 0203/3461640

Solwodi Duisburg 0203/663150

Hilfetelefon 080000116016 (24h, 17 verschiedene Sprachen)

Im Notfall: Polizeinotruf 110

Beratungstermine können Sie online oder per Telefon vereinbaren. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass eine Beratung per E-Mail nicht möglich ist.

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